Die Ahnen - Gustav Freytag
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Ratiz stand betroffen und sprach heftig zu dem Weißbart, der ängstlich schnelle Fragen des Sorben und die Antworten des Mönches deutete. Als Ratiz zur Seite schritt und leise mit seinen Kriegern verhandelte, trat Gottfried zu Ingram: »Was zürnst du mir, armer Mann, wende dich nicht von mir ab, denn treu ist meine Meinung.«
Ingram sah düster auf ihn, aber auch seine Stimme klang weich, als er antwortete: »Du hast mir Unglück gebracht, denn du hast meinen Zornmut erregt. Deine Hilfe begehre ich nicht und fruchtlos ist alles, was du für mich versuchst. Löse das Weib und sage ihr, wenn du willst, daß lieber ich selbst sie gelöst hätte. Nimmer änderst du mein Geschick. Als ein Unsinniger habe ich mich treulosem Volk ergeben, denn Böses weissagt mir der Blick des Sorben und die Freude seines Gesindes. Siehe zu, daß du mir Wolfram, meinen Mann, sendest, denn sie bereiten sich mich zu schatzen; damit ich ihn noch vor eurer Fahrt unterweisen kann, wenn sie redlich an mir handeln. Und werden sie zu Bösewichten an mir, dann sage noch dem Weibe und den Freunden daheim, daß die Weiden der Sorben mich nur binden, solange ich will. Bevor sie mich zum Knechtesdienst zwingen, gewinne ich mir ein blutiges Zeichen auf Haupt oder Brust, damit ich aufwärts fahre und meine Ahnen mich erkennen. Du aber weiche von mir und wandle deinen Pfad, ich suche wohl allein den meinen.«
Der Mönch trat zurück, die Tränen flossen ihm aus den Augen, als er vor sich hin sagte: »Verzeihe ihm, Herr, und erbarme dich seiner.«
Die Beratung der Sorben war zu Ende, Ratiz sprach mit finsterer Miene zu Gottfried: »Damit dein Herr erkennt, daß meine Krieger hochsinnig denken, so nimm das Weib mit der zerrissenen Wange zu dir auf deinen Weg. Große Ursache hast du, Jüngling, meine gute Gesinnung zu rühmen, ziehe hin mit den Gefangenen und laß den Becher des Bischofs zurück. Sprich kein Wort weiter«, fuhr er mit ausbrechendem Zorn fort, »teures Geschenk bezahle ich für deine Reise, fahr‘ dahin und sage deinem Bischof, gleiche Treue erwarte ich von ihm, wenn meine Boten zu ihm kommen.« Er wandte sich mit stolzem Gruß ab und winkte seinem Gefolge. Der Weißbart und Miros blieben zurück, die anderen traten um Ingram. Ohne sich umzusehen, kehrte dieser der Hütte den Rücken, der Mönch sah ihm nach, bis seine hohe Gestalt zwischen den Sorbenkriegern in der Halle verschwand.
4. Die Heimkehr
Auf dem Saumpfad, der dem Waldgebirge zuführte, wallte eine waffenlose Schar. Voran ging ein schlanker Knabe, das Holzkreuz tragend, welches er aus zwei Stäben zusammengefügt hatte, hinter ihm leitete Gottfried den Haufen der Kinder. Das goldene Haar der Kleinen flatterte in der Morgenluft, barfüßig stapften sie vorwärts, die Bäckchen gerötet und die Augen blau wie der Himmel. Über ihnen flogen die Lerchen und zur Seite schwebten die Bienen und Schmetterlinge; alle Wegblumen und Gräser des Tals hoben und neigten sich unablässig grüßend im Winde gegen sie. Hinter den Kindern zogen die Frauen, welche dem Kreuz angehörten, halbentblößte Gestalten, die Häupter gesenkt, die Gesichter vergrämt, manche von ihnen trug auf den Schultern ihr kleines Kind. Mitten darunter saß auf dem Roß des Priesters Walburg, das Antlitz dicht verhüllt. Der Mönch begann eine lateinische Hymne, feierlich zog der Gesang in die wilde Landschaft, die Frauen und Kinder drängten sich näher heran und sangen am Ende jeder Strophe sich tief verneigend, das heilige Kyrie eleison, denn mehr vermochten sie nicht; aber aus bewegten Herzen kam der Anruf, und oft rangen sie die gefalteten Hände. Hinter der Christenheit wandelte ungern die Kuh, der Schatz des Haufens, welchen Miros den Abziehenden mitleidig gespendet hatte. Das Rind schied Christentum und Heidenschaft, denn bei ihm liefen die Heidenfrauen mit ihren Kindern und eine von ihnen, Gertrud, eine hochgeschürzte Magd, hielt zur linken Seite des Rindes den Strick und schwenkte den Stab. Aber die Heidenkinder blieben nicht auf der Bahn, sondern fuhren wild umher und suchten nach Wurzeln auf der Wiese, nach Beeren und Pilzen im Gehölz. Als letzter kam Wolfram geritten, der später als die anderen das Lager des Ratiz verlassen hatte, er scheuchte die Säumigen vorwärts und trabte den Zug entlang bis zur Spitze, Ausschau zu halten. »Ich lobe deine Kunst, dies barfüßige Volk zusammenzuhalten,« begann er zu dem Mönch, »du wirst sie noch gebrauchen. Drei Tage lang fahrt ihr mit Kinderschritten durch die Bergwildnis, und wenn du zu den ersten Häusern der Landsleute kommst, magst du kalten Empfang finden.«
»Ich vertraue deiner Hilfe«, versetzte Gottfried, in das gutherzige Gesicht blickend.
Wolfram räusperte sich stark. »Einer ist hinten geblieben und mir ist die Haut näher als das Hemd.«
»Willst du zu den Sorben zurück und diese im Walde verlassen?« fragte Gottfried erschrocken.
Der Mann beantwortete die Frage nicht. »Er war immer jäh und unbedacht,« sagte er, »und doch lebt keiner, der ihn beim Metkrug überwindet. Einem Betrüger ist er arglos verfallen, der Becher des Ratiz hat ein Geheimnis, die Sorben erzählten es am Feuer und lachten. Wenn der Gaukler mit dem Finger an den Becher drückt, so läuft der Met in eine Höhlung ab, und wenn der Schenk wieder drückt, läuft der verborgene Trank in den Becher zurück. Der eine trank nur die Hälfte, der andere das Ganze. Voll von Listen sind diese schmutzigen Zwerge und durch List haben sie ihn bewältigt. Beim Becher verloren, beim Würfel verloren und mit Weiden gebunden, das ist zu viel für ihn. Manchen Schlag wird er schlagen müssen, bevor er seinen Stolz wieder findet. Und darum will ich zu ihm, hat er gespielt, so spiele ich auch, ihn zu lösen oder ihm zu folgen; denn bei uns ist ein Spruch: wie der Herr, so der Knecht.«
Gottfried wechselte mit ihm einen Blick des Einverständnisses: »Hebe mir einen Zweifel; wenn dir gelingt, dem Unglücklichen die Bande zu lösen, bist du sicher, ob er dir in die Flucht willigen wird? Er selbst hat sich freiwillig der Freiheit entäußert, von einer Schatzung sprach er, die ihn entledigen müsse, und doch sah er aus wie einer, der an seinem Geschick verzweifelt.«
»Mein Wirt hält die Treue, wie wenige im Lande,« antwortete Wolfram, »aber wenn er entrinnen kann, wird er nicht säumen. Weißt du denn nicht, und haben die Sorben dir es verborgen? Ein schmachvolles Urteil haben sie über ihn gefunden, als sie in der Halle Rat hielten. Denn ihr Spruch ist gefallen, daß sie ihn bei ihrem nächsten Hochfest über den Opferstein beugen wollen als Ehrengabe für ihren Gott. Elende Hunde!« rief er zornig, »wer hat je gehört, daß einer, der sich selber in die Knechtschaft gespielt hat, von dem Messer des Opferers entseelt wird?«
»Greulich ist, was du sagst«, rief Gottfried entsetzt.
»Du sprichst ganz über sie, wie sich‘s gebührt«, lobte Wolfram, befriedigt durch den Zorn des Mönches. »Wer sich hingibt, weil er sein Spiel verloren, der kauft sich los von dem Manne, der Gewalt über ihn hat, durch Rinder und Rosse, wenn er sie schaffen kann, und dem Sieger ist es Ehre, ihn niedrig zu schatzen. Ist mein Wirt doch kein kriegsgefangener Mann, denn nur solchem gebührt der Schnitt mit dem Opfermesser, wenn die Götter ein Mannopfer heischen.«
Als Gottfried sprachlos die Hände rang, fuhr Wolfram begütigend fort: »Sei ruhig, mein Wirt wird ihnen diese Hoffnung verderben, er selbst soll sein Messer zurückerhalten, gegen wen er es gebrauchen will. Und darum, Fremder, kurz gesagt, will ich euch verlassen, denn ich merke, die Späher der Sorben folgen nicht mehr in unserer Spur. Bist du des Weges unkundig, wie ich fürchte, so wird die Treiberin Gertrud dir raten, sie ist von unserer Seite des Waldes und weiß Bescheid in den Bergen, wenn ich ihr die nächsten Wegstunden deute.«
»Sage mir noch eins, Wolfram, wenn du magst. Gute Wache halten die Sorben, niemand der größer ist als ein Wiesel vermag den Hügel hinaufzuklimmen, ohne daß sie ihn erspähen. Wie gedenkst du allein durch die Verschanzung zu dringen?«
»Du fragst zu vieles auf einmal,« versetzte Wolfram schlau, »forsche bedächtig, damit ich dir antworte. Ohne Helfer bin ich nicht. Wo das Lager des Ratiz liegt, war sonst ein Gehege meines Volkes, welches sie das Dorf des Ebers nennen. Viele Siedler hat der Räuber erschlagen, andere sitzen noch dort in der Knechtschaft; mehr als einem ist‘s unleidlich, einem Sorbenherrn die Rosse zu striegeln, und ich habe Kundschaft mit ihnen. Du rühmst die Wachen der Sorben, ich fürchte nur ihre Hunde, die struppigen Kläffer; doch ich führe bei mir, was ihnen das Heulen verwehrt.«
»Aber Ratiz und seine Krieger auf der Höhe?« Wolfram drängte sein Roß näher an den Mönch: »Hast du nicht gemerkt, was für ein Kind zu sehen war, daß der Sorbe zu neuem Beutezug rüstet. Er hat dir die Gefangenen verkauft, bevor die Händler heranzogen, obwohl diese Witterung haben von einem Raube wie die Geier von der Walstatt. Damit sie nicht umsonst kommen, holt er sich neuen Fang aus den Frankendörfern im Süden, oder wo ihm sonst seine Späher raten.«
Empört rief Gottfried: »Und zugleich begehrt er Frieden mit dem Frankenherrn?«
»Vielleicht meint er, daß der Friede wertvoller wird, wenn er sich furchtbar erweist. Willst du den Kater zwingen, das Mausen zu meiden?« versetzte Wolfram.
»Du aber,« begann Gottfried nach einer Weile, »hast nicht bedacht, was du diesen hier bereitest. Wenn dir das Unglaubliche gelingt, deinen Herrn zu entledigen, dann wird der grimmige Sorbe die Frauen zurückholen; breit ist unsere Spur und langsam der Gang.«
»Auch du, der Christenmann, würdest ihnen nicht zu gering sein für ihr Götterfest«, antwortete Wolfram nachdenklich und warf einen mitleidigen Blick auf die Kinder. »Sicherlich kann Eile retten; droht euch Gefahr von rückwärts, so ist‘s nicht, bevor die Sonne morgen sinkt.« Er sah Gottfried mißtrauisch an. »Unsere Alten sagen, daß die Christenpriester viele geheime Künste verstehen, vielleicht gefällt es dir, den Sorbenrossen die Kraft zu nehmen oder ein Blendwerk zu erregen, das den Spähern die Spur verwirrt.«
»Kein Mensch auf der Männererde vermag das, nur der Christengott allein,« sagte Gottfried, »seinem Schutz will ich uns empfehlen.«
Wolfram nickte beistimmend. »Immer habe ich geglaubt, daß euer Gott viel vermag; ich gehöre gar nicht zu denen, welche den Christenglauben verachten. Christengebet und Heidengebet mag kräftig sein, um das Blut zu stillen, wenn man sich geschnitten hat, oder um Regen vom Himmel zu ziehen, wenn die Saaten verdorren. Ich aber merke, daß die gar nicht im Glück leben, welche am eifrigsten den Unsichtbaren zurufen. Darum vertraue ich am liebsten auf mich selbst. Und hier löse ich mich von euch. Laß nicht die Weiber und niemand sonst merken, wohin ich von euch schweife. Und höre, damit ich dir meine gute Meinung erweise, lasse ich dies Pferd zurück, möglich, daß ich‘s bereue, möglich auch, daß ein Tier mich hindert, denn nicht hoch zu Roß gedenke ich durch die Holzringe der Sorben zu traben. Die Trude trägt ein Handbeil und vermag die Kuh zu schlachten. Fahr‘ wohl, Fremder, sehen wir uns wieder, so ist es, hoffe ich, im Lande der Thüringe.«
Der Mann blickte noch einmal auf die flüchtige Schar, über die Ringellocken der Kinder und die verblichenen Gesichter der Frauen, dann stieg er vom Pferde und wartete, bis die Treiberin der Kuh an ihm vorüberkam. »Höre ein vertrauliches Wort, Trudis,« sprach er leise, »ich gehe nach Jagdbeute über die Hügel, das Pferd lasse ich euch zurück; der Braune ist freundlich gegen die Kinder, hänge die Schwachen darauf, so mag er euch nützen, denn Eile ist ratsam. Bin ich zur Nacht nicht zurück, so sorge du um die Wache und schüre das Feuer, damit ihr das Ungeziefer des Waldes abwehrt.«
Das Weib sah ihn unwillig an: »Diesen Sprung lehre deine Jungen, sagte der Fuchs, als er zur Häsin sprang und ihr den Kopf abbiß. Du Waldläufer verläßt die Waffenlosen, wie sollen diese sich retten mit dem Stabe in der Hand und den Kindern auf dem Rücken?«
»Manchen Kriegsmann weiß ich, der deine Zunge mehr fürchtet als einen Schwertschlag; versuche sie auch einmal gegen die Bären«, versetzte der Mann begütigend und ging in einer Anwandlung von Unsicherheit noch einige Schritte mit. »Denn ich muß scheiden, Gertrud«, sagte er endlich vertraulich. »Achte auch auf den Weg, damit ich euch wiederfinde; der euch führt, ist nur ein Fremder. Dies hier ist der Rennweg der Sorben, auf dem sie zum Raube nordwärts reiten, er führt über Berg und Tal, zu beiden Seiten rinnen die Quellen abwärts, ihr braucht auf ihm nicht waten und nicht überbrücken. Wenn ihr eilt, kommt ihr heut im Sonnenlicht zum großen Eichwald an die Saale, da wo der Sorbenbach hineinfällt, der das Grenzwasser des Ratiz gegen uns ist. Durch den Sorbenbach führt eine Furt, seht zu, daß ihr euch vor Abend hindurchwindet bis eine Stunde westwärts zu dem Eibengehölz, aus dem ein heiliger Quell springt, dort steht auf der Höhe ein alter Mauerturm aus Holz und Stein seit der Väter Zeit als eine Grenzwarte, aber die Slawen haben ihn zerrissen; dort, rate ich, rastet im Gemäuer. Morgen aber lauft ihr neben dem Saalwasser nordwärts, die Strömung zur Rechten, die Wälder zur Linken; über euren Weg rinnen kleine Bäche, sie sind leicht zu durchwaten und der Pfad ist eben, aber es hausen diebische Slawen am Ufer. Gelingt es euch, sie zu meiden, so kommt ihr endlich zu dem großen Bach, den sie das schwarze Wasser nennen, da wo es in die Saale läuft, darüber müßt ihr auf dem Baumstamme flößen, denn das Wasser ist tief. Hinter der Überfahrt dürft ihr in keinem Fall längs der Schwarza aufwärts streben, denn dort sind wilde Klippen und unheimlicher Bannwald, der den Nachtgöttern geweiht ist, und jedermann fürchtet das Tal wegen der Gespenster. Ihr aber wandelt weiter nordwärts an der Saale bis zu dem Hügel mit einem alten Turmgerüst, in diesem haltet die zweite Nachtrast. Von da führt der Weg gerade dahin, wo jetzt die Sonne untergeht, zwei Tage lang.«
»Wiederhole den Sang, damit ich ihn festhalte«, antwortete das Mädchen aufmerksam. Wolfram gab aufs neue seinen Bericht, legte die Zügel des Pferdes in die Hand einer Frau und sah noch zu, wie drei Kinder jauchzend hinaufstrebten. Dann suchte er eine harte Wegstelle und schwang sich mit weitem Satze in das Gehölz.
In großer Versammlung der Sorben teilte der Opferpriester dem gebundenen Ingram das Schicksal mit, welches ihm beschlossen war. Feierlich waren die Mienen der Sorbenkrieger, als der Opfermann sprach und der Weißbart den Spruch deutete, sie spähten in das Antlitz des Gebundenen, wie er die Botschaft aufnehmen würde, und sahen mißvergnügt, daß sein Auge nicht starr wurde, sondern zornig leuchtete, als er dem Ratiz zurief: »Dein Spruch ist tückisch und unehrlich, nicht wie ein Krieger, sondern wie ein altes Weib suchst du blutige Rache an dem Wehrlosen!«
»Dem Gezirp der Grillen gleichen die Schmähworte eines Gebundenen«, versetzte Ratiz und schritt stolz an ihm vorüber. »Zäumt mir den Raben, daß ich ihn reite; das Opfertier führt in den Stall.« Miros und einige von dem Gesinde führten den Gefangenen in ein leeres Blockhaus auf der Höhe. »Gefällt dir‘s, Ingram,« sagte der Sorbe, »mir zu geloben, daß du aus dem Raume nicht weichst, so lasse ich dir die Füße frei, damit du sie regest.«
Ingram dankte ihm mit einem Blick, aber er sprach: »Von einem Mann des Ratiz nehme ich keine Gunst, auch wenn sie freundlich geboten wird.«
»Dann bindet ihm die Beine und zwängt ihn an den Boden.« Im Nu war Ingram geschnürt, zur Erde gelegt und mit dem Leibe an einen schweren Holzklotz gebunden. Der Sorbe verließ den Raum, ein junger Krieger hielt die Wache. Ingram lag am Boden, ein aufgegebener Mann, und träge war der Zug seiner Gedanken. Nur einmal hob er sich, als er Hufschlag hörte, er rief ein lautes Hara, das Wiehern eines Rosses antwortete, und er merkte den Hieb des treibenden Reiters. Dann ward es wieder still, durch eine kleine Luke der Holzwand fiel das Sonnenlicht in den Raum, immer näher zur Gegenwand schob sich das goldene Viereck; er sah gleichmütig darauf, ihm waren die Stunden langweilig. Neben dem Lichtloch hatte eine Schwalbe ihr Nest gebaut, die Vögel flogen aus und ein, die Jungen flatterten in der Öffnung und ließen sich von den Alten füttern. Er dachte daran, daß auch in seinem Hofe die Schwalben unter dem Dach bauten, und zuckte, wie von einem Messer gestochen; aber der Gedanke zerrann wieder.